93. Kongress der Vereinigten Staaten
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93. Kongress der Vereinigten Staaten | |
3. Januar 1973 – 3. Januar 1975 | |
Präsident | Richard Nixon (R) (bis 8/1974) Gerald Ford (R) (ab 8/1974) |
Mitglieder | 100 Senatoren 435 Abgeordnete |
Senatsmehrheit | Demokraten (D) |
Senatspräsident | Spiro Agnew (R) (bis 1973) Gerald Ford (R) (1973–1974) Nelson Rockefeller (R) (ab 1974) |
Hausmehrheit | Demokraten (D) |
Speaker | Carl Albert (D) |
Der 93. Kongress der Vereinigten Staaten beschreibt die Legislaturperiode von Repräsentantenhaus und Senat in den Vereinigten Staaten zwischen dem 3. Januar 1973 und dem 3. Januar 1975. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse II) waren im November 1972 bei den Kongresswahlen gewählt worden. In beiden Kammern ergab sich eine demokratische Mehrheit, die in Opposition zu den Republikanern stand. Diese stellten während dieser Zeit mit Richard Nixon bzw. Gerald Ford die Präsidenten. Während der Legislaturperioden kam es in beiden Kammern durch Todesfälle bzw. Rücktritte zu einigen Veränderungen, die aber nichts an den Mehrheitsverhältnissen änderten. Viele Rücktritte im Repräsentantenhaus erfolgten am 31. Dezember 1974 zwei Tage vor Ablauf der Amtszeit. Daher waren am Ende der Legislaturperiode 18 Sitze vakant. Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1970.
Wichtige Ereignisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 3. Januar 1973: Beginn der Legislaturperiode des 93. Kongresses
- 20. Januar 1973: Präsident Richard Nixon und Vize-Präsident Spiro Agnew werden in ihre zweite Amtszeit eingeführt.
- 22. Januar 1973: Der Oberste Gerichtshof verkündet mit dem Urteil im Fall Roe v. Wade eine Grundsatzentscheidung in Abtreibungsfragen.
- 27. Januar 1973: Mit dem Vertrag von Paris über die Beendigung des Krieges und die Wiederherstellung des Friedens in Vietnam wird der Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Vietnamkrieg geregelt.
- 10. Oktober 1973: Rücktritt von Vize-Präsident Spiro Agnew, nach Bestechungs- und Steuerhinterziehungsvorwürfen.
- 20. Oktober 1973: Im Zuge der Watergate-Affäre kommt es zum sogenannten Saturday Night Massacre, bei dem führendes Personal im Justizministerium einschließlich des Ministers von Präsident Nixon ausgetauscht wurde.
- 6. Dezember 1973: Der neue Vize-Präsident Gerald Ford wird in sein Amt eingeführt. Er war der erste Amtsinhaber, der nach den Vorschriften des 25. Verfassungszusatzes in dieses Amt gelangt war.
- 9. August 1974: Nachdem der Druck auf Präsident Nixon wegen der Watergate-Affäre immer größer wird, tritt dieser, um einem Amtsenthebungsverfahren zu entgehen, zurück. Gerald Ford tritt seine Nachfolge an.
- 5. November 1974: Bei den Kongresswahlen bauen die Demokraten ihre Mehrheiten in beiden Kongresskammern aus.
- 19. Dezember 1974: Der neue Vize-Präsident Nelson Rockefeller, der dem im August zum Präsidenten aufgestiegenen Gerald Ford nachfolgt wird in sein Amt eingeführt.
Außerdem liefen seit Mai 1973 Kongressanhörungen wegen des Watergate Skandals. Am 9. Mai 1974 begannen die Anhörungen zwecks Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Präsident Nixon.
Die wichtigsten Gesetze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Sitzungsperioden des 93. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet (siehe auch: Gesetzgebungsverfahren):
- 13. August 1973: Federal Aid Highway Act of 1973
- 6. September 1973: Rehabilitation Act
- 1. Oktober 1973: Domestic Volunteer Services Act of 1973
- 4. Oktober: Oil Pollution Act of 1973
- 3. November 1973: Amtrak Improvement Act
- 7. November 1973: War Powers Resolution
- 29. November 1973: Hobby Protection Act
- 28. Dezember 1973: Comprehensive Employment and Training Act
- 28. Dezember 1973: Endangered Species Act
- 29. Dezember 1973: Health Maintenance Organization Act of 1973
- 7. März 1974: Water Resources Development Act of 1974
- 22. Mai 1974: Disaster Relief Act of 1974
- 12. Juli 1974: Congressional Budget and Impoundment Control Act
- 25. Juli 1974: Legal Services Corporation Act
- 21. August 1974: Family Educational Rights and Privacy Act
- 2. September 1974: Employee Retirement Income Security Act
- 7. September 1974: Juvenile Justice and Delinquency Prevention Act of 1974
- 19. Oktober 1974: Federal Fire Prevention and Control Act of 1974
- 26. November 1974: National Mass Transportation Assistance Act
- 3. Dezember 1974: Vietnam Era Veterans’ Readjustment Assistance Act
- 16. Dezember 1974: Safe Drinking Water Act
- 31. Dezember 1974: Privacy Act of 1974
- 2. Januar 1975: An Act to Establish Rules of Evidence for Certain Courts and Proceedings
- 3. Januar 1975: Trade Act of 1974
- 3. Januar 1975: Hazardous Materials Transportation Act
- 4. Januar 1975: National Health Planning and Resources Development Act
Zusammensetzung nach Parteien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Senat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partei (Schattierung zeigt Mehrheitspartei)
|
Total | ||||
---|---|---|---|---|---|
Demokraten | Republikaner | Sonstige | Vakant | ||
92. Kongress | 54 | 44 | 2 | 100 | 0 |
93. Kongress | 57 | 40 | 2 | 99 | 1 |
94. Kongress | 61 | 37 | 2 | 100 |
Repräsentantenhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partei (Schattierung zeigt Mehrheitspartei)
|
Total | ||||
---|---|---|---|---|---|
Demokraten | Republikaner | Unabhängige | Vakant | ||
92. Kongress | 255 | 180 | 0 | 435 | 0 |
93. Kongress | 235 | 192 | 0 | 443 | 18 |
94. Kongress | 291 | 144 | 0 | 435 |
Außerdem gab es noch vier nicht stimmberechtigte Kongressdelegierte.
Amtsträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Senat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Präsident des Senats: Spiro Agnew (R) bis zum 10. Oktober 1973. Danach entstand bis zum 10. Dezember eine Vakanz ehe dann Gerald Ford das Amt übernahm. Nach dessen Amtsantritt als Präsident war das Amt zwischen dem 9. August und dem 19. Dezember 1974 erneut unbesetzt. Dann folgte Nelson Rockefeller.
- Präsident pro tempore: James Eastland (D)
Führung der Mehrheitspartei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mehrheitsführer: Mike Mansfield (D)
- Mehrheitswhip: Robert Byrd (D)
Führung der Minderheitspartei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Minderheitsführer: Hugh Scott (R)
- Minderheitswhip: Robert P. Griffin (R)
Repräsentantenhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Führung der Mehrheitspartei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mehrheitsführer: Tip O’Neill (D)
- Mehrheitswhip: John J. McFall (D)
Führung der Minderheitspartei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Minderheitsführer: John Jacob Rhodes
- Minderheitswhip: Leslie C. Arends
Senatsmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 93. Kongress vertraten folgende Senatoren ihre jeweiligen Bundesstaaten:
Mitglieder des Repräsentantenhauses
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Kongressabgeordnete vertraten im 93. Kongress die Interessen ihrer jeweiligen Bundesstaaten:
Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus:
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 93 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 93. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)